Mittwoch, 8. Februar 2012

Take 19

Momentan fühl ich mich nur noch schlapp und müde, ich wach' auf und weiß dass der Tag eine Zerreißprobe wird. Bisher war sowas für mich wenig wert, ich hab mein Ding durchgezogen so gut es ging und auf die Meinung anderer kein Stück gegeben, aber was hier jetzt abläuft ist für keinen Menschen aus zu halten und ich behalte das wahrscheinlich schon zu lange für mich. Meine Mutter wollte bereits vor knapp einem Jahr von hier weg, in die nächste Stadt und nen Neuanfang starten, ich hab mich bereits drauf eingestellt, mich im Voraus ein wenig verabschiedet und innerlich alles auf nen neuen Start ohne Vorurteile und falsche Freunde eingestellt aber wie das so ist kommt dazwischen was nicht dazwischen kommen sollte. Jetzt sind wir immer  noch hier, finden uns mit der Situation ab und fantasieren dauernd davon wie es wäre wenn wir das Haus damals bekommen hätten, dass Mama sich endlich ihre lang ersehnten Gänse gekauft hätte, wir im Sommer im kleinen Teich schwimmen würden, wie wir die Zimmer eingerichtet hätten und wir Abstand von allem hätten gewinnen können. Und seit der Makler uns abgesagt hat ist kaum gutes passiert. Der Krebs hat Omas leben gefordert, Mama musste erneut in Kur und Papa hat sich mit mir an einem Stück gefetzt, meine beste Freundin und ich haben uns aus einander gelebt und sie schließt jetzt jeden in ihr Herz außer mich, ich wiederhol' das Schuljahr in einer zwar unglaublich tollen und netten Klasse, fühle mich aber trotz allem unverstanden und fehl am Platz, mein eigener Cousin schämt sich dank meiner Noten für mich und zu allem Überfluss bin ich immer für alle da, selbst für Leute die ich im Inneren garnicht leiden kann,niemand ist für mich da, nicht die engsten Freunde und ich mache mir Tag für Tag Gedanken darüber wie ich ihnen helfen kann. Im Endeffekt ist es ja meine Schuld, ich sollte nur für nen Moment lang meinen Kopf auf Leerlauf stellen und mir nen Moment Entspannung gönnen. Aber dann denke ich an meine Noten, daran wie ich alle meine "besten Freunde" verliere und wie unausstehlich ich mich finde, dass ich das mit dem laufen geh'n nicht durchziehe und mich nicht einmal aufraffe joggen zu gehen sondern immer nur Leszek und allen das Ohr abkaue wie unzufrieden ich bin. Auf dem Verlauf meines Laptops gibt es einen Spitzenreiter, ich recherchiere nur noch danach, wie lang es dauern würde sich stationär in der nächsten Klink behandeln zu lassen oder in Therapie zu begeben. So viele Tränen schon vergossen wurden, so viele Anläufe ich schon getan habe auf zu hören ist es für mich eine zu große Hürde mich nicht mehr zu schneiden, ich mag dieses Wort nicht "ritzen" hört sich unglaublich grob an und wird meiner Meinung nach zu oft in den Mund genommen. Ich kenne allein bestimmt fünf leute aus der Parallelklasse die sich oberflächliche Wunden zugefügt haben, nur um, und so seh ich das, ganz nach Klischee Aufmerksamkeit zu bekommen. Die Gründe waren für mich auch banal, ich lass sie jetzt weg da ich sie nach wie vor nicht nennenswert finde. Ich werde jetzt für meinen Teil weniger über Dinge nachdenken die mich innerlich kaputt machen und die es nicht wert sind, mich mehr darum kümmern dass ich nicht zusammen breche unter dem Druck den ich mir selbst mache.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen